Kann dich holen, wenn du möchtest
Sprach Gevatter Tod ganz still
sitze nun und grüble innigst
wann geholt ich werden will
Heute schlecht, Kalender voll
dann Geburtstag, Feiertage
da zu sterben auch nicht toll
– ausgerechnet heut die Frage
Passt gerade nicht gut rein
Urlaub ist auch schon in Sicht
muss ich wirklich jetzt entscheiden?
Heute, hier in dem Gedicht?
Also hör mal, Herr Gevatter,
Leben strengt schon manchmal an
doch ich sehe überwiegend
gute Seiten noch daran
Wenn’s dir passt dann komm doch wieder
sagen wir in siebzig Jahren?
Bis dahin lebe ich weiter
dann sehen wir, wie wir verfahren
Immer glücklich?
Brauche ich gar nicht
ist das denn im Tode so?
Fehlt es mir an Glück im Leben
wohne ich eben anderswo
Doch das Leben, dieses meine
danach fragst du ja konkret
funktioniert wie unsere Erde
die sich immer weiter dreht
Jahreszeiten, Stimmungsschwankungen
mal ganz heiß und manchmal kalt
Naturelle Katastrophen
hoffentlich erst wenn ich alt
Ja das Alter, ist schon richtig
Weiß nicht, wie’s dann um mich steht
ist mir heute auch nicht wichtig
weil es mir gerade prächtig geht
Du brauchst Kunden - ich verstehe - Marktwirtschaft auch dein Problem
aber musst du ausgerechnet
dann bei mir zu Hause stehen?
Vorschlag, denn ich muss jetzt weiter,
lass mal deine Nummer hier
wenns im Alter nicht mehr heiter
dann finde ich schon selbst zu dir
Autor: admin
-
-
ducke mich unter die Decke
was ich damit wohl bezwecke?
ziehe mich raus aus der Welt
die über mir zusammenfällt
halte mir die Ohren zu
komme langsam so zur ruh
bleib in meinem Zelt allein
nirgends kann es schönes sein
-
Ich wünscht du wärst symmetrischer
formschön und noch geometrischer
Aerodynamisch geschnitten und schnell
bunt, neonfarben - hauptsache grell
Dich zu messen, das liegt mir fern
ich zähle doch nur ach so gern
-
Ach wie gerne würd ich fallen
aus den Wolken über allen
Weit von oben alles sehen
kurzzeitig auf Wolken stehen
und dann stürzte ich kopfüber
auf die Welt und wär hinüber
-
Schwimmbadschwul
Ich wünscht ich wäre schwimmbadschwul
blieb unter jeder Dusche cool
Genieren würde ich mich nicht
mir stünd die Freude im Gesicht
wenn drumherum der nackte Mann
sich an mir gerne sattsehen kann
und ich, würde wiederum im Stehen
unter der Dusche andere sehen
gut trainiert und wohl gepflegt,
womöglich wäre ich erregt,
das Wasser kälter eingestellt
die Freude wieder eingedämmt
Stattdessen stehe ich hier geniert,
hab schwul zu sein noch nie probiert
-
Ich spiegle mir mein eigenes Bild
Hier bin ich ruhig, dort bin ich wild
hinter Glas, so ganz allein
kann ich selbst ich endlich sein
Bin in einem geschützten Raum
lebe endlich meinen Traum
Sehe mich dort erstmals klar
kann so sein, wie ich nie war
-
Bestimmte Artikel in Reimform
Der Titel steht meist vor dem Namen
Der Baum sprießt oben aus dem Samen
Die Welt dreht sich tagein tagaus
Die Maus lebt gern beim Mensch im Haus
Das Schaf steht grasend auf der Wiese
Das Witzebuch füllt der Ostfriese
Der Hinterhof ist oft Oase
Die Blume stirbt meist in der Vase
Das Bett wird unterschiedlich viel benutzt
Das Laken zumeist nachts beschmutzt
Der Stadtverkehr ist selten leise
Die Taube größer als die Meise
Die Luft riecht manchmal gar nicht gut
Der Kopf sitzt unter jedem Hut
Das Kind hört nicht mehr auf zu toben
Der Tropfen fällt recht weit von oben
Der Umzug fordert viele Hände
Der Maler streicht zumeist die Wände
Das Wasser kann kalkhaltig sein
Der Jahrgang bestimmt guten Wein
Das Weihnachtsfest führt zu Geschenken
Die Kommode lässt in Schubladen denken
Die Unschuld muss bewiesen werden
Das Gnu lebt gern in großen Herden
Der Gullideckel ist aus Gründen rund
Das Fast-Food meistens ungesund
Die Welle variiert im Meer
Die Wolke regnet wenn sie wird zu schwer
Das Geländer soll den Sturz verhindern
Der Anästhesist Schmerzen lindern
Das Fundament soll trocken bleiben
Der Käse lässt sich gerne reiben
Die Parkbank hat viel frische Luft
Der Friedhof manchmal eine Gruft
Das Glas wird irgendwann zerbrechen
Das Kleinkind lernt langsam zu sprechen
-
Jag mich fort, nein fessle mich
lass mich los, ich liebe dich
wir sind zu verschieden
dennoch unentschieden
-
Irgendwann
werde ich sterben
Irgendwann
da wirst du erben
Meine Last alleine tragen
auf immer Lebewohl
mir sagen
Irgendwann
doch heute nicht
noch ist alles im
Gleichgewicht
-
Berlin ist, wenn die asiatische Bäckereifachverkäuferin den Zugezogenen mit »sie meinen eine Schrippe?« korrigiert.