Kategorie: Wort


  • Oh Körper

    Ich habe dich einst so verehrt 
    doch seit es mir im Kreuze zerrt 
    bin ich unschlüssig inwiefern
    ich dich jetzt noch habe gern

  • Was fehlt

    Was fehlt ist ein Grund
    dich nicht zu vermissen
    Was da ist im Kopf:
    Das schlechte Gewissen
    Was fehlt sind Gedanken
    an schlechtere Zeiten
    Was da ist der Wille
    mich aufzubereiten

  • Von fern eine Glocke 
    ein Knall überall
    Im Rücken ein Schmerz
    verschwunden der Schall 

  • Ich bin eine Trauerweide,
    an einem guten Tag
    Oftmals ein Gewitterschauer,
    wenn ich gar nichts mag
    Manchmal sagt man mir ich würde lächeln,
    Dann erschrecke ich immer sehr
    Mein Körper der zeigt zwar Gefühle,
    doch ich fühle längst nichts mehr
    Wenn ich lächle, dann ganz wenig -
    unsichtbar weil innerlich
    Im Grunde mag ich alle Menschen,
    alle Menschen außer mich
    
    Ich bin eine Trauerweide,
    Sage ich mir immerzu
    Eingepflanzt und festgewachsen
    Kann mich nicht vom Fleck bewegen
    Nicht bei Sonne, nicht bei Regen
    Irgendwann wird man mich fällen,
    dann benutzen Stück für Stück
    Größtenteils werd ich wohl brennen
    Nichts bleibt dann von mir zurück
    
    Bin ich eine Trauerweide?
    Frage ich mich immerzu
    Mal ganz laut und mal ganz leise,
    Lässt die Frage keine ruh
    Würd so gerne anders sein
    — eine Augenweide
    Weine mich in meinen Schlaf,
    dass ich nicht mehr leide
    
    Heute nach dem aufstehen,
    Beim in den Spiegel sehen
    Habe ich mich nicht erkannt,
    denn trotz Wurzeln und Geäst
    Ist die Weide weg gerannt
    Heute beim hinausgehen,
    habe ich Menschen angesehen
    Habe gelächelt und gespürt
    etwas ist mit mir passiert
    Ich … bin
    
    

  • Wenn alles mal von vorn beginnt 
    dann stehe ich wieder da, bedacht
    was hast du dummes, dummes Kind
    nur immer falsch gemacht?

    Wenn alles sich zum Ende neigt
    und beide wissens schon
    Hast du die Fehler wiederholt,
    wie ich dereinst, mein Sohn

    Wenn du es dann erneut probierst
    auf einem Pfad zum Glück
    Dann winkt ein jeder Fehler dir
    von hinten lang zurück

    Dann geh, versuch
    und such dein Ziel
    Liebe ist ein Glück und Fluch
    und oft genug auch Spiel

  • Früher Vogel fang den Wurm
    Ich schlafe weiter hier im Turm
    die Sonne wird vor mir versteckt 
    und ich zeig heute mich bedeckt 

  • Ich tue viel 
    du gibst mir kaum
    Ich halte Kurs
    du mich in Zaum

  • Wo eben noch die Nacht tief lag 
    in schwarzem, langen Kleid
    erleuchted nun ein Fenster hell
    und schüret mir mein Leid
    Es fällt das Hemd,
    es fallen Hosen
    Ich steh allein
    und will liebkosen
    die ferne Haut
    dort hinter Glas
    doch hab nur
    mit mir selber Spaß

  • Kreide im Regen

    Nicht Öl auf Leinwand,
    kein Pastell auf Papier
    Ein anderes Kunstwerk
    schenke ich mir
    Ich zeichne im Regen,
    Kreide auf Asphalt,
    was immer ich schaffe
    verschwindet alsbald
    Mit Kreide im Regen
    erschaffe ich dich,
    doch mit jedem Tropfen
    verlässt du gleich mich
    Ich versuche dich zu halten,
    doch jeder Kreidestrich auf dem Asphalt
    verschwindet im Regen wieder alsbald
    Drum schließe ich die Augen
    und behalte dein Bild bloß,
    sehe dich vor mir
    und lasse dich nie los

  • Du liegst auf mir 
    ich steck in dir 
    wir unter einer Decke