Schlagwort: wort


  • Hinter meinen Augenlidern
    beginne ich mich anzuwidern.
    Hasse mich von innen heraus
    schneide mir die Seele raus.
    Sehe in mir nur noch Nacht,
    schlage daher mit bedacht
    mir gezielt den Schädel ein
    worauf die Sonne fällt auf mein
    inneres Auge, was geblendet, 
    und vor Schmerz sogleich verendet.
    Stolpere blind nun durch die Welt
    über nichts was mir gefällt.

  • Was fehlt

    Was fehlt ist ein Grund
    dich nicht zu vermissen
    Was da ist im Kopf:
    Das schlechte Gewissen
    Was fehlt sind Gedanken
    an schlechtere Zeiten
    Was da ist der Wille
    mich aufzubereiten

  • Ich bin eine Trauerweide,
    an einem guten Tag
    Oftmals ein Gewitterschauer,
    wenn ich gar nichts mag
    Manchmal sagt man mir ich würde lächeln,
    Dann erschrecke ich immer sehr
    Mein Körper der zeigt zwar Gefühle,
    doch ich fühle längst nichts mehr
    Wenn ich lächle, dann ganz wenig -
    unsichtbar weil innerlich
    Im Grunde mag ich alle Menschen,
    alle Menschen außer mich
    
    Ich bin eine Trauerweide,
    Sage ich mir immerzu
    Eingepflanzt und festgewachsen
    Kann mich nicht vom Fleck bewegen
    Nicht bei Sonne, nicht bei Regen
    Irgendwann wird man mich fällen,
    dann benutzen Stück für Stück
    Größtenteils werd ich wohl brennen
    Nichts bleibt dann von mir zurück
    
    Bin ich eine Trauerweide?
    Frage ich mich immerzu
    Mal ganz laut und mal ganz leise,
    Lässt die Frage keine ruh
    Würd so gerne anders sein
    — eine Augenweide
    Weine mich in meinen Schlaf,
    dass ich nicht mehr leide
    
    Heute nach dem aufstehen,
    Beim in den Spiegel sehen
    Habe ich mich nicht erkannt,
    denn trotz Wurzeln und Geäst
    Ist die Weide weg gerannt
    Heute beim hinausgehen,
    habe ich Menschen angesehen
    Habe gelächelt und gespürt
    etwas ist mit mir passiert
    Ich … bin
    
    

  • Ich tue viel 
    du gibst mir kaum
    Ich halte Kurs
    du mich in Zaum

  • Wo eben noch die Nacht tief lag 
    in schwarzem, langen Kleid
    erleuchted nun ein Fenster hell
    und schüret mir mein Leid
    Es fällt das Hemd,
    es fallen Hosen
    Ich steh allein
    und will liebkosen
    die ferne Haut
    dort hinter Glas
    doch hab nur
    mit mir selber Spaß

  • Ich kann die Zeit nicht anhalten 
    Aber ich kann langsam leben
    Kann den Tag nicht neu beginnen 
    Ihm nur einen Sinn geben

  • Der Berg am Meer, hinter den Wellen
    beginnt am Abend auszubrennen
    Das Wasser glüht im Abendlicht
    nur das Gefühl verschwindet nicht

  • Tropfen auf dem kalten Stein
    bilden eine Pfütze
    Gegen Tropfen auf dem Kopf
    trägt man eine Mütze

  • In Klängen ertrinken, in Tönen vergehen
    Von Stimmen erniedrigt und großes gesehen

  • Du bist doch auch nur Kohlenstoff
    der mir einst lieb gewesen
    Doch nun, da ich dich ausgeliebt
    kannst du getrost verwesen